WARUM TIERGESTÜTZTE INTERVENTION?

Die Anfänge der tiergestützten Intervention liegen viel weiter zurück als allgemein angenommen. Über Jahrtausende haben Menschen festgestellt, dass sich Tiere positiv auf Körper und Seele auswirken.

 

"Der Wunsch, ein Tier zu halten, entspringt einem uralten Grundmotiv-

nämlich der Sehnsucht des Kulturmenschen nach dem verlorenen Paradies."

(Konrad Lorenz)

 

In einer zunehmend technisierten und sozial isolierten Welt bringen Tiere den Menschen heute zurück zur Natur. Die besondere Qualität der Beziehung und Bindung zwischen Mensch und Tier bildet die Grundlage des Arbeitsfeldes der tiergestützten Intervention.

WIRKUNGSWEISEN DER MENSCH-TIER-BEZIEHUNG

DIE PSYCHOLOGISCHE / SOZIALE KOMPONENTE

 

Tiere öffnen Türen; sie finden Zugänge zu Menschen, die uns Zweibeinern oft verborgen bleiben. Eingesetzte Therapietiere können eine "Brücke" zwischen Klient und Pädagogin bilden und erleichtern somit die Kontaktaufnahme.

 

Tiere treten über alle Sinne mit uns in Beziehung. Sie urteilen nicht; unabhängig von Aussehen, Fähigkeiten und sozialem Stand nehmen sie "ihren" Menschen an und schenken ihm Zuneigung.

 

Sie spüren Emotionen und Stimmungen von uns Menschen und reagieren unmittelbar und direkt darauf. Meist können wir diese von Tieren gezeigte Reaktion auf unser Verhalten besser akzeptieren.

 

Tiere können bestätigen, trösten, ermutigen und begeistern. Menschen die mit Tieren interagieren, spüren ein Gefühl des "Gebraucht-Werdens" und können so ihr Verantwortungsbewusstsein und ihre Bewältigungskompetenzen erheblich erweitern.


DIE PHYSISCHE KOMPONENTE

 

Zum Einsatz von Tieren in der tiergestützten Pädagogik ist es außerdem erwähnenswert, dass sich allein die Anwesenheit von Tieren positiv auf Blutdruck, Herzfrequenz, Kreislauf, Muskeln und Nervenfunktionen auswirkt.

 

Der Blutdruck wird gesenkt, es kommt zu einer Kreislaufstabilisierung und eine Muskelentspannung fällt leichter.

 

Weiters kommt es zu einer Ausschüttung von Endorphinen und Oxytocin, welche Anzeichen von Stress reduzieren und zu einer Änderung des Schmerzempfindens führen können.

 

Tiere besitzen einen hohen Aufforderungscharakter. Sie motivieren zur motorischen Aktivität und mehr Bewegung, damit geht ein Training der Muskulatur einher.


Die tiergestützte Pädagogik kommt in vielen Bereichen mit Klienten unterschiedlichen Alters und Entwicklungsständen zum Einsatz. Je nach Art der Fördermaßnahme, variieren auch die Ziele, die mit dem Einsetzen eines geeigneten Tieres angestrebt und erreicht werden können.

Eine genaue Zielsetzung für jeden einzelnen Klienten wird im Vorfeld ausgearbeitet, es wird entschieden mit welchem Tier gearbeitet wird und welche Formen der Interaktion dabei in Frage kommen. Weiters müssen im Vorfeld gesundheitliche Probleme (Allergien) oder Ängstlichkeit gegenüber manchen Tieren abgeklärt werden.